Glaukom

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Glaukom – Der stille Dieb des Sehvermögens

Das Glaukom, oft auch als “grüner Star” bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Diese Erkrankung betrifft das Sehnervensystem des Auges und führt zu einem schleichenden Verlust des Sehvermögens, der, wenn er unbehandelt bleibt, irreversibel ist. Besonders tückisch ist, dass das Glaukom in vielen Fällen symptomlos verläuft, bis erhebliche Schäden bereits eingetreten sind. Aus diesem Grund wird das Glaukom oft als “stiller Dieb des Sehvermögens” bezeichnet.

Die Bedeutung der Früherkennung kann nicht genug betont werden. Da die Symptome oft erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten, ist eine regelmäßige Untersuchung der Augen unerlässlich, um ein Glaukom rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Moderne Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten bieten heute eine Vielzahl von Ansätzen, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und das Sehvermögen so lange wie möglich zu erhalten.

In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über das Glaukom geben. Wir werden die verschiedenen Arten des Glaukoms besprechen, auf die Ursachen und Risikofaktoren eingehen, typische Symptome erklären und die wichtigsten Diagnoseverfahren vorstellen. Darüber hinaus informieren wir Sie über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten und präventive Maßnahmen, die helfen können, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.

Vergleich von einem gesunden Auge und einem Auge mit Glaukom, der den Druckaufbau und die Schädigung des Sehnervs im Glaukom-Auge zeigt.

Lesetipp: Augengesundheit

Was ist ein Glaukom?​

Definition und allgemeine Beschreibung

Glaukom bezeichnet eine Gruppe von Augenerkrankungen, die durch eine Schädigung des Sehnervs charakterisiert sind, was zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens führt. Diese Schädigung ist in den meisten Fällen mit einem erhöhten Augeninnendruck (Intraokulardruck, IOD) verbunden, obwohl es auch welche gibt, die bei normalem Augeninnendruck auftreten. Der Sehnerv überträgt visuelle Informationen vom Auge zum Gehirn, und jede Schädigung dieses Nervs kann zu irreversiblen Sehverlusten führen, die unbehandelt bis zur Erblindung fortschreiten können.

Weltweit sind schätzungsweise 76 Millionen Menschen davon betroffen, und diese Zahl könnte bis 2040 auf 111,8 Millionen ansteigen. Es ist eine der häufigsten Ursachen für irreversible Erblindung und betrifft vor allem Menschen über 60 Jahre, obwohl auch jüngere Menschen und sogar Neugeborene betroffen sein können.

Verschiedene Arten von Glaukom

Es gibt verschiedene Arten von Glaukomen, die sich in ihrer Ursache und ihrem Verlauf unterscheiden:

  • Offenwinkelglaukom: Dies ist die häufigste Form des Glaukoms und tritt auf, wenn der Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge über das Trabekelwerk, ein kleines drainierendes Netzwerk, allmählich blockiert wird. Der Augeninnendruck steigt langsam an, und der Sehnerv wird nach und nach geschädigt. Da dieser Prozess sehr langsam ist, bemerken Patienten oft erst spät Symptome.

  • Winkelblockglaukom (Engwinkelglaukom): Diese weniger häufige Form des Glaukoms tritt auf, wenn der Abfluss des Kammerwassers plötzlich blockiert wird, was zu einem schnellen und starken Anstieg des Augeninnendrucks führt. Diese akute Form des Glaukoms ist ein medizinischer Notfall, da sie innerhalb weniger Stunden zu dauerhaften Sehverlusten führen kann. Symptome können starke Augenschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und ein plötzlicher Verlust des Sehvermögens sein.

  • Normaldruckglaukom: Bei dieser Glaukomform kommt es zu einer Schädigung des Sehnervs, obwohl der Augeninnendruck im normalen Bereich liegt. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine gestörte Durchblutung des Sehnervs eine Rolle spielen könnte.

  • Kongenitales Glaukom: Diese seltene Form des Glaukoms tritt bei Neugeborenen oder Kleinkindern auf und ist oft genetisch bedingt. Sie entsteht durch Entwicklungsstörungen der Abflusskanäle im Auge, was zu einem erhöhten Augeninnendruck führt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen des Kindes zu erhalten.

Jede dieser Glaukomarten erfordert eine spezifische Diagnose und Behandlung. Daher ist es wichtig, die Art des Glaukoms zu identifizieren, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.

Ursachen und Risikofaktoren

Erhöhter Augeninnendruck (IOP) – Hauptursache für Sehnervenschäden

Ein erhöhter Augeninnendruck (Intraokulardruck, IOP) ist der bedeutendste Risikofaktor für die Entwicklung von Sehnervenschäden, die zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens führen können. Der Augeninnendruck wird durch das Gleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abfluss des Kammerwassers im Auge bestimmt. Kammerwasser ist eine klare Flüssigkeit, die im vorderen Teil des Auges zirkuliert und wichtige Funktionen wie die Nährstoffversorgung der Augenlinse und der Hornhaut übernimmt.

Normalerweise fließt das Kammerwasser durch das Trabekelwerk, ein Drainagesystem, aus dem Auge ab. Wenn dieser Abfluss blockiert oder verlangsamt wird, steigt der Druck im Auge. Ein erhöhter Augeninnendruck kann den Sehnerv schädigen, indem er auf die empfindlichen Nervenfasern drückt und diese allmählich zerstört. Diese Schädigung führt zu einem Verlust des Sehvermögens, der mit der Zeit fortschreitet, wenn der Druck nicht gesenkt wird.

Der normale Augeninnendruck liegt in der Regel zwischen 10 und 21 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Bei einem Druck von über 21 mmHg spricht man von einem erhöhten Augeninnendruck, obwohl einige Menschen auch bei normalem Druck Sehnervenschäden entwickeln können, wie es beim sogenannten Normaldruckglaukom der Fall ist. Regelmäßige Augenuntersuchungen, einschließlich der Messung des Augeninnendrucks, sind daher entscheidend, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Weitere Risikofaktoren

Neben einem erhöhten Augeninnendruck gibt es mehrere weitere Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Sehnervenschäden erhöhen:

  • Genetische Veranlagung: Ein familiärer Hintergrund mit dieser Erkrankung erhöht das Risiko erheblich. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die Verwandte ersten Grades mit der Krankheit haben, ein bis zu zehnmal höheres Risiko haben, selbst betroffen zu sein.

  • Alter und ethnische Herkunft: Das Risiko für diese Erkrankung steigt mit dem Alter. Menschen über 60 haben ein deutlich höheres Risiko, insbesondere für die häufigere Offenwinkelform. Afroamerikaner und Hispanics sind zudem häufiger betroffen und entwickeln oft schon in jüngeren Jahren diese Krankheit, oft mit einem aggressiveren Verlauf.

  • Diabetes und Bluthochdruck: Diese systemischen Erkrankungen können die Durchblutung des Sehnervs beeinträchtigen und so das Risiko für Sehnervenschäden erhöhen. Besonders Diabetiker sollten regelmäßig augenärztliche Untersuchungen in Anspruch nehmen.

  • Langzeitige Kortikosteroid-Nutzung: Die langfristige Anwendung von Kortikosteroiden, insbesondere in Form von Augentropfen, kann den Augeninnendruck erhöhen und das Risiko für Sehnervenschäden steigern. Patienten, die diese Medikamente einnehmen, sollten regelmäßig ihren Augeninnendruck überprüfen lassen.

Das Verständnis dieser Risikofaktoren ist entscheidend für die Prävention und Früherkennung. Personen mit erhöhtem Risiko sollten sich regelmäßig untersuchen lassen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Grafische Darstellung eines Auges mit normalem Druck und eines Auges mit Glaukom, das den Druckaufbau und die daraus resultierenden Veränderungen im Sehnerv zeigt.

Symptome des Glaukoms

Frühsymptome – Woran man ein Glaukom erkennen kann

Diese Erkrankung wird oft als “stiller Dieb des Sehvermögens” bezeichnet, da sie in den frühen Stadien häufig keine offensichtlichen Symptome zeigt. Besonders der Offenwinkeltyp entwickelt sich langsam und schmerzlos, sodass viele Betroffene erst dann bemerken, dass etwas nicht stimmt, wenn bereits ein erheblicher Teil des Sehvermögens verloren gegangen ist. Frühsymptome sind daher schwer zu erkennen, doch es gibt einige Anzeichen, die auf ein beginnendes Stadium hinweisen können:

  • Leicht verschwommenes Sehen: Betroffene berichten manchmal von einem subtilen Verlust der Sehschärfe oder einem Gefühl, als ob das Sehvermögen nicht mehr so klar ist wie früher.
  • Verschwommenes Sehen im Dämmerlicht: Schwierigkeiten beim Sehen in schlecht beleuchteten Umgebungen oder bei Dämmerlicht können frühe Anzeichen für eine Augenkrankheit sein.
  • Leichte Augenbeschwerden oder Kopfschmerzen: Obwohl selten, können leichte Augenschmerzen oder Kopfschmerzen auf einen erhöhten Augeninnendruck hinweisen.
  • Halos um Lichtquellen: Einige Betroffene berichten von einem Halo-Effekt, also dem Sehen von regenbogenfarbenen Ringen um Lichtquellen, insbesondere bei Nacht. Dies kann auf einen erhöhten Augeninnendruck hindeuten.
 

Fortschreitende Symptome – Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

In fortgeschrittenen Stadien kann die Erkrankung zu spürbareren und schwerwiegenderen Symptomen führen. Es ist wichtig, bei Auftreten dieser Symptome sofort einen Augenarzt aufzusuchen, da sie auf ein fortgeschrittenes Stadium hindeuten könnten:

  • Verlust des peripheren Sehens: Einer der charakteristischsten Anzeichen eines fortgeschrittenen Zustands ist der Verlust des peripheren Sehens, auch bekannt als “Tunnelblick”. Betroffene bemerken, dass ihr Sichtfeld eingeschränkt wird und sie Gegenstände oder Personen am Rand ihres Blickfeldes nicht mehr wahrnehmen können.
  • Starke Augenschmerzen: Besonders bei einem akuten Winkelblock kann es zu starken, plötzlichen Augenschmerzen kommen. Diese Schmerzen sind oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen und starken Kopfschmerzen.
  • Plötzliche Sehverschlechterung: Eine rapide Verschlechterung des Sehvermögens, insbesondere wenn sie von Augenschmerzen begleitet wird, ist ein Warnzeichen und erfordert sofortige medizinische Hilfe.
  • Vollständiger Verlust des Sehvermögens: In extremen Fällen, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann es zum vollständigen Verlust des Sehvermögens führen. Dieser Zustand ist irreversibel und unterstreicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung.
 

Unterschiedliche Symptome bei verschiedenen Arten der Erkrankung

Die Symptome können je nach Art der Erkrankung variieren:

  • Offenwinkeltyp: Entwickelt sich sehr langsam und ist oft symptomlos, bis es zu einem erheblichen Verlust des peripheren Sehens kommt.
  • Winkelblocktyp: Tritt plötzlich auf und ist ein medizinischer Notfall. Symptome sind starke Augenschmerzen, verschwommenes Sehen, Halos um Lichtquellen, Übelkeit und Erbrechen.
  • Normaldrucktyp: Kann ähnliche Symptome wie der Offenwinkeltyp verursachen, entwickelt sich aber bei normalem Augeninnendruck. Oftmals sind die Symptome subtiler und können eine schleichende Sehverschlechterung beinhalten.
  • Kongenitaler Typ: Bei Kindern treten Symptome wie lichtempfindliche Augen, Tränenfluss, vergrößerte Augen und trübe Hornhaut auf. Diese Symptome sollten sofort ärztlich abgeklärt werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Das frühzeitige Erkennen dieser Symptome kann entscheidend sein, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und das Sehvermögen zu erhalten. Regelmäßige Augenuntersuchungen, insbesondere bei Risikopersonen, sind daher unerlässlich.

Schutz der Augen vor UV-Strahlung – Die Rolle von Brillen und Sonnenbrillen

Schutzmaßnahmen durch hochwertige Brillen und Sonnenbrillen

Der effektivste Schutz gegen schädliche UV-Strahlung besteht darin, Brillen und Sonnenbrillen zu tragen, die einen vollständigen Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen bieten. Hierbei ist es besonders wichtig, auf die Qualität der Gläser und das Design der Brille zu achten, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Hier sind einige wesentliche Punkte, die Sie bei der Auswahl einer Sonnenbrille oder Schutzbrille berücksichtigen sollten:

100 % UV-Schutz

Eine der wichtigsten Eigenschaften einer Sonnenbrille ist der vollständige Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen. Dies sollte klar auf dem Etikett der Brille angegeben sein. Ein 100 % UV-Schutz schützt nicht nur die Augen, sondern auch die empfindliche Haut um die Augen vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung.

Größe und Form der Brille

Die Form und Größe der Brille spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz der Augen. Größere Brillen oder Modelle mit seitlichem Schutz bieten einen besseren Schutz, da sie verhindern, dass UV-Strahlen von den Seiten oder von oben in die Augen gelangen. Eine gute Passform sorgt dafür, dass die Augen vollständig abgedeckt sind und keine Strahlung durch Lücken eindringen kann.

Polarisation

Polarisierte Gläser sind besonders vorteilhaft, da sie Blendungen durch reflektiertes Licht, wie es von Wasseroberflächen oder Straßen ausgeht, reduzieren. Diese Gläser verbessern den Sehkomfort und sind besonders nützlich bei Aktivitäten im Freien, bei denen Reflexionen eine Rolle spielen, wie etwa beim Autofahren, Angeln oder Skifahren.

Qualität der Gläser

Die Qualität der Gläser ist entscheidend für den Schutz und das Seherlebnis. Hochwertige Gläser bieten nicht nur effektiven UV-Schutz, sondern auch eine klare Sicht und minimieren Verzerrungen. Hier kommen Marken wie ROLF Spectacles ins Spiel, die sich durch ihre außergewöhnliche Qualität und ihr durchdachtes Design auszeichnen.

ROLF Spectacles ist bekannt für ihre handgefertigten Brillen, die aus nachhaltigen Materialien wie Holz, Stein und Titan hergestellt werden. Jede Brille wird mit größter Sorgfalt und Präzision gefertigt, was nicht nur zu einem stilvollen, einzigartigen Aussehen führt, sondern auch einen hohen Tragekomfort und maximalen Schutz bietet. Die Gläser von ROLF Spectacles sind nicht nur für ihre Optik bekannt, sondern auch für ihren umfassenden UV-Schutz, der Ihre Augen selbst unter intensiven Lichtbedingungen schützt.

 

Warum der richtige UV-Schutz bei Glaukompatienten besonders wichtig ist

Für Menschen mit Glaukom oder einem erhöhten Risiko für diese Erkrankung ist der Schutz vor UV-Strahlung von besonderer Bedeutung. Glaukompatienten haben häufig eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, und die Exposition gegenüber UV-Strahlen kann diese Empfindlichkeit verstärken und das Risiko für weitere Augenschäden erhöhen. UV-Strahlung kann auch den Heilungsprozess nach einer Glaukomoperation beeinträchtigen und Komplikationen verursachen, weshalb hochwertige Sonnenbrillen empfohlen werden.

ROLF Spectacles bietet hierbei eine ideale Lösung, indem sie stilvolle, hochfunktionale und auch optische Brillen anbieten, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch den notwendigen Schutz und Komfort für Glaukompatienten bieten. Durch die Kombination von traditionellem Handwerk mit moderner Technologie gewährleisten ROLF Spectacles, dass Ihre Augen optimal geschützt werden, ohne auf Stil und Individualität verzichten zu müssen.

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Diagnoseverfahren bei Glaukom

Die Diagnose eines Glaukoms erfordert eine umfassende Untersuchung durch einen Augenarzt. Verschiedene diagnostische Verfahren ermöglichen es, den Zustand des Auges, insbesondere des Sehnervs, zu beurteilen und das Vorliegen eines Glaukoms festzustellen. Hier sind die wichtigsten Diagnoseverfahren, die bei der Glaukomerkennung zum Einsatz kommen:

Augeninnendruckmessung (Tonometrie)

Die Tonometrie ist ein grundlegendes Verfahren zur Messung des Augeninnendrucks (Intraokulardruck, IOP). Es gibt verschiedene Techniken zur Durchführung der Tonometrie, darunter:

  • Applanationstonometrie: Diese Methode wird am häufigsten verwendet und gilt als der Goldstandard. Hierbei wird ein kleiner flacher Kopf sanft auf die Hornhaut des Auges gedrückt, um den Druck im Auge zu messen. Vorher wird ein betäubendes Augentropfenmittel angewendet, um das Verfahren schmerzfrei zu machen.

  • Non-Kontakt-Tonometrie (NCT): Diese Methode ist auch als “Luftstoß-Tonometrie” bekannt. Ein kleiner Luftstoß wird auf die Hornhaut abgegeben, um den Augeninnendruck zu messen. Diese Methode ist schnell und erfordert keinen direkten Kontakt mit dem Auge, was sie weniger invasiv macht.

Ein normaler Augeninnendruck liegt zwischen 10 und 21 mmHg. Werte über 21 mmHg können auf ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom hindeuten, obwohl auch bei normalem Druck ein Glaukom auftreten kann (Normaldruckglaukom).

 

Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)

Die Perimetrie wird verwendet, um das Gesichtsfeld eines Patienten zu beurteilen und eventuelle Ausfälle oder Einschränkungen im peripheren Sehen zu erkennen. Ein typisches Verfahren zur Messung des Gesichtsfelds ist die statische automatisierte Perimetrie, bei der der Patient auf Lichtpunkte reagieren muss, die in verschiedenen Teilen des Gesichtsfelds erscheinen. Der Test hilft, den Verlust des peripheren Sehens zu dokumentieren, der typisch für ein Glaukom ist.

Regelmäßige Gesichtsfelduntersuchungen sind besonders wichtig, um das Fortschreiten der Krankheit zu überwachen und die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen.

 

Untersuchung des Sehnervs (Ophthalmoskopie)

Die Ophthalmoskopie, auch Funduskopie genannt, ermöglicht eine detaillierte Untersuchung des Sehnervenkopfes (Papille) und der Netzhaut. Dabei wird das Auge mit einem speziellen Instrument, dem Ophthalmoskop, untersucht, das Licht ins Auge sendet und dem Arzt erlaubt, den Sehnerv direkt zu sehen.

Ein Glaukom kann durch eine fortschreitende Aushöhlung (Exkavation) des Sehnervenkopfs gekennzeichnet sein, was sich in Form einer vergrößerten zentralen Vertiefung darstellt. Diese Veränderungen sind oft Anzeichen für eine Schädigung des Sehnervs und können auf ein Glaukom hinweisen.

 

Gonioskopie – Untersuchung des Kammerwinkels

Die Gonioskopie ist ein spezielles diagnostisches Verfahren, das zur Untersuchung des Kammerwinkels, der Stelle im Auge, an der das Kammerwasser abfließt, verwendet wird. Bei diesem Verfahren wird eine spezielle Linse mit Spiegeln auf das Auge aufgesetzt, um den Kammerwinkel zu beurteilen.

Die Gonioskopie ist besonders wichtig, um zwischen Offenwinkelglaukom und Winkelblockglaukom zu unterscheiden. Beim Offenwinkelglaukom ist der Kammerwinkel weit geöffnet, während er beim Winkelblockglaukom blockiert oder verengt ist. Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode.

Diese Diagnoseverfahren liefern wichtige Informationen, die helfen, ein Glaukom frühzeitig zu erkennen und den Krankheitsverlauf zu überwachen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um irreversible Schäden am Sehnerv zu verhindern und das Sehvermögen zu erhalten.

Schematische Darstellung eines Auges mit Glaukom, das den erhöhten Innendruck und die Schädigung des Sehnervs zeigt.

Behandlungsmöglichkeiten für Glaukom

Die Behandlung des Glaukoms zielt darauf ab, den Augeninnendruck (IOP) zu senken und dadurch die Schädigung des Sehnervs zu verlangsamen oder zu stoppen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Art des Glaukoms, dem Schweregrad der Erkrankung und der individuellen Situation des Patienten ab. Hier sind die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten:

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Behandlung ist oft die erste Wahl zur Senkung des Augeninnendrucks. Es gibt verschiedene Klassen von Medikamenten, die in Form von Augentropfen oder seltener als orale Medikamente verabreicht werden:

  • Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks:

    • Prostaglandin-Analoga: Diese Medikamente (z.B. Latanoprost, Bimatoprost) erhöhen den Abfluss des Kammerwassers aus dem Auge und können den Augeninnendruck um etwa 25-30 % senken. Sie werden in der Regel einmal täglich angewendet und sind sehr effektiv.
    • Beta-Blocker: Diese Medikamente (z.B. Timolol) verringern die Produktion von Kammerwasser im Auge. Sie werden häufig zweimal täglich angewendet und sind gut verträglich, können jedoch systemische Nebenwirkungen wie niedrigen Blutdruck oder Atemprobleme verursachen.
    • Alpha-Agonisten: Diese Tropfen (z.B. Brimonidin) wirken sowohl durch Verringerung der Kammerwasserproduktion als auch durch Verbesserung des Abflusses.
    • Carboanhydrase-Hemmer: Diese Medikamente (z.B. Dorzolamid, Acetazolamid) verringern die Kammerwasserproduktion. Sie können als Augentropfen oder in oraler Form verabreicht werden, letzteres besonders bei akuten Anfällen von Winkelblockglaukom.
    • Miotika: Diese Medikamente (z.B. Pilocarpin) verengen die Pupille und verbessern den Abfluss des Kammerwassers, werden jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen wie eingeschränkter Nachtsicht seltener verwendet.
  • Orale Medikamente: In einigen Fällen, insbesondere bei schwer kontrollierbarem Glaukom, können orale Medikamente wie Carboanhydrase-Hemmer (z.B. Acetazolamid) eingesetzt werden. Diese Medikamente haben stärkere systemische Nebenwirkungen und werden meist nur kurzfristig oder in Kombination mit anderen Therapien verwendet.

 

Chirurgische Eingriffe

Wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend ist, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Es gibt verschiedene chirurgische Optionen, die darauf abzielen, den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und den Augeninnendruck zu senken:

  • Lasertrabekuloplastik:

    • Dies ist eine minimalinvasive Laserbehandlung, die oft bei Offenwinkelglaukom eingesetzt wird. Der Laser wird verwendet, um das Trabekelwerk zu öffnen und den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern. Der Eingriff ist schmerzfrei und erfolgt ambulant. Die Wirkung hält in der Regel mehrere Jahre an, kann jedoch im Laufe der Zeit nachlassen.
  • Trabekulektomie:

    • Bei dieser klassischen Glaukomoperation wird eine kleine Öffnung in der Sklera (weißer Teil des Auges) geschaffen, um einen neuen Abflussweg für das Kammerwasser zu ermöglichen. Dadurch wird der Augeninnendruck dauerhaft gesenkt. Die Trabekulektomie ist eine der effektivsten Methoden zur Kontrolle des Augeninnendrucks bei fortgeschrittenem Glaukom, birgt jedoch Risiken wie Infektionen und übermäßige Drucksenkung.
  • Minimal-invasive Glaukomchirurgie (MIGS):

    • MIGS-Verfahren sind eine neuere Entwicklung in der Glaukomchirurgie und bieten weniger invasive Optionen mit kürzerer Erholungszeit und geringeren Risiken. Beispiele sind die Implantation von Mikro-Stents oder kleine Drainagevorrichtungen, die den Kammerwasserabfluss verbessern. MIGS eignet sich besonders für Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Glaukom.
 

Lebensstiländerungen und Prävention

Neben medikamentösen und chirurgischen Therapien spielen auch Lebensstiländerungen und präventive Maßnahmen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Glaukoms:

  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Dies ist die effektivste Maßnahme zur Früherkennung und Überwachung des Glaukoms. Insbesondere Menschen mit Risikofaktoren sollten jährliche Untersuchungen durchführen lassen.

  • Gesunde Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Antioxidantien und Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, sowie regelmäßige körperliche Aktivität können die allgemeine Augengesundheit fördern und möglicherweise den Augeninnendruck positiv beeinflussen.

  • Stressmanagement und Vermeidung von Risikofaktoren: Stress kann den Augeninnendruck erhöhen, daher sind Techniken zur Stressbewältigung, wie Meditation oder Yoga, hilfreich. Außerdem sollte auf den übermäßigen Gebrauch von Kortikosteroiden verzichtet werden, es sei denn, diese werden aus medizinischen Gründen verordnet.

Eine Kombination dieser Behandlungen kann oft das Fortschreiten des Glaukoms verlangsamen oder stoppen und das Sehvermögen erhalten. Die Wahl der richtigen Therapie hängt von vielen Faktoren ab und sollte in enger Zusammenarbeit mit einem Augenarzt getroffen werden.

Prävention und Früherkennung

Die Prävention und Früherkennung von Sehnervenschäden durch erhöhten Augeninnendruck sind entscheidend, um den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und das Risiko eines irreversiblen Sehverlustes zu minimieren. Da die Erkrankung oft asymptomatisch beginnt, ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und sich der Risikofaktoren bewusst zu sein.

Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen

Regelmäßige Augenuntersuchungen sind der Schlüssel zur Früherkennung. Menschen über 40 Jahre, besonders jene mit erhöhtem Risiko, sollten mindestens alle zwei Jahre einen Augenarzt aufsuchen, auch wenn keine Symptome vorhanden sind. Bei Personen mit erhöhtem Risiko, wie z.B. Menschen mit familiärer Vorbelastung, Afroamerikanern, Diabetikern oder Personen mit Bluthochdruck, können jährliche Untersuchungen ratsam sein.

Bei diesen Untersuchungen wird der Augeninnendruck gemessen und der Sehnerv auf Anzeichen von Schäden untersucht. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, sofort mit der Behandlung zu beginnen, was den Verlauf der Krankheit erheblich verlangsamen kann.

Risikopersonen und Empfehlungen für häufige Check-ups

Bestimmte Gruppen von Menschen haben ein höheres Risiko, an einem erhöhten Augeninnendruck zu leiden, der zu Sehnervenschäden führen kann. Diese Risikogruppen sollten besondere Aufmerksamkeit auf die Früherkennung legen:

  • Personen über 60 Jahre: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Schäden am Sehnerv erheblich, insbesondere bei Druckanstieg im Auge.
  • Menschen mit familiärer Vorbelastung: Wenn in Ihrer Familie bereits Fälle von Sehnervenschädigungen aufgetreten sind, ist Ihr Risiko, selbst daran zu erkranken, deutlich erhöht.
  • Afroamerikaner und Hispanics: Diese ethnischen Gruppen haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens eine Augeninnendruckerhöhung zu entwickeln, oft in einem jüngeren Alter als andere Bevölkerungsgruppen.
  • Diabetiker und Menschen mit Bluthochdruck: Diese chronischen Erkrankungen beeinträchtigen die Durchblutung des Sehnervs und können das Risiko von Druckschäden erhöhen.

Möglichkeiten der Früherkennung – was man selbst tun kann

Neben regelmäßigen Untersuchungen beim Augenarzt gibt es einige Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihre Augengesundheit zu überwachen und Sehnervenschäden frühzeitig zu erkennen:

  • Achten Sie auf Veränderungen im Sehvermögen: Wenn Sie bemerken, dass sich Ihr Sehfeld verengt, Sie häufiger unter verschwommenem Sehen leiden oder Ihre Augen lichtempfindlicher werden, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

  • Gesunde Lebensgewohnheiten: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Rauchen können zur allgemeinen Augengesundheit beitragen und das Risiko für Druckerhöhungen im Auge verringern.

  • Schutz der Augen vor UV-Strahlung: Wie bereits erwähnt, kann UV-Strahlung die Augen schädigen und bestehende Probleme verschlimmern. Tragen Sie daher stets Sonnenbrillen mit vollständigem UV-Schutz, insbesondere wenn Sie sich längere Zeit im Freien aufhalten.

Durch diese Maßnahmen können Sie dazu beitragen, das Risiko für Sehnervenschäden zu minimieren und Ihre Augengesundheit langfristig zu erhalten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein gesundheitsbewusstes Leben sind dabei die besten Mittel, um langfristig gutes Sehen zu bewahren.

Häufige Fragen zum Glaukom (FAQ)

Ist Glaukom erblich bedingt?

Ja, Glaukom kann eine erbliche Komponente haben. Wenn in Ihrer Familie bereits Fälle von Glaukom aufgetreten sind, insbesondere bei Eltern oder Geschwistern, besteht für Sie ein erhöhtes Risiko, selbst an dieser Erkrankung zu leiden. Genetische Faktoren beeinflussen die Anfälligkeit für erhöhten Augeninnendruck und die damit verbundenen Sehnervenschäden. Daher sollten Personen mit einer familiären Vorbelastung besonders auf regelmäßige Augenuntersuchungen achten, um frühzeitig potenzielle Probleme zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können.

Welche Rolle spielt der Augeninnendruck bei Glaukom?

Der Augeninnendruck (IOD) ist ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Glaukom. Ein erhöhter Druck im Auge kann den Sehnerv schädigen, was zu einem allmählichen Verlust des Sehvermögens führt. Nicht alle Glaukome gehen jedoch mit einem erhöhten Augeninnendruck einher; es gibt auch Formen wie das Normaldruckglaukom, bei dem der Augeninnendruck im normalen Bereich liegt, aber trotzdem Schäden am Sehnerv auftreten. Die regelmäßige Messung des Augeninnendrucks ist daher ein wichtiger Bestandteil der Vorsorgeuntersuchungen, um Glaukom frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Kann Glaukom auch ohne Symptome auftreten?

Ja, Glaukom kann lange Zeit unbemerkt bleiben, besonders in den frühen Stadien. Viele Betroffene bemerken erst spät, dass sie daran leiden, da der Verlust des peripheren Sehens schleichend und oft unbemerkt erfolgt. Deshalb wird diese Erkrankung oft als „stiller Dieb des Sehvermögens“ bezeichnet. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind daher entscheidend, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, bevor sie zu einem signifikanten Sehverlust führt.

Welche Lebensstiländerungen können helfen, das Risiko eines Glaukoms zu senken?

Es gibt mehrere Lebensstiländerungen, die das Risiko, an Glaukom zu erkranken, senken oder das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können:

  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann helfen, den Augeninnendruck zu senken und die Durchblutung des Sehnervs zu verbessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und anderen Nährstoffen kann die allgemeine Augengesundheit fördern.
  • Stressmanagement: Hoher Stress kann den Augeninnendruck erhöhen, daher können Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga hilfreich sein.
  • Rauchen aufgeben: Rauchen wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Augenerkrankungen, einschließlich Glaukom, in Verbindung gebracht.

Welche Rolle spielt die Sonnenexposition bei Glaukom?

Obwohl die direkte Wirkung der Sonnenexposition auf die Entstehung von Glaukom nicht eindeutig geklärt ist, kann UV-Strahlung die Augen insgesamt schädigen und bestehende Augenerkrankungen verschlimmern. Menschen mit Glaukom oder erhöhtem Risiko sollten daher qualitativ hochwertige Sonnenbrillen mit 100 % UV-Schutz tragen, um ihre Augen vor schädlichen Strahlen zu schützen und die Augengesundheit zu unterstützen.

Kann man nach einer Glaukomoperation ein normales Leben führen?

Ja, die meisten Menschen können nach einer Operation zur Senkung des Augeninnendrucks wieder ein weitgehend normales Leben führen. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Nachsorgetermine wahrzunehmen, um sicherzustellen, dass die Behandlung erfolgreich war. Einige Anpassungen im Alltag, wie das Vermeiden von schweren körperlichen Aktivitäten direkt nach der Operation und der Schutz der Augen vor Verletzungen, sind notwendig, um die Genesung zu unterstützen.

Gibt es eine Heilung für Glaukom?

Aktuell gibt es keine Heilung für Glaukom. Die Behandlung zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und das verbleibende Sehvermögen zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und weiteren Sehverlust zu verhindern.

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